Einmal Angst, immer Angst? (6/6)

Das ist so nicht gesagt. Angst ist zum einen ja auch eine durchaus gesunde Angelegenheit. Zum anderen ist es immer auch eine Frage der Dauer oder der Gewohnheit. Eine Frage der Gewohnheit ist es immer dann, wenn Kinder die Sorgen ihrer Eltern übernehmen, ohne diese für sich überprüfen zu können. Wie auch?! 

 

Vielen Eltern ist Folgendes in der Erziehung ganz selbstverständlich: Als Erziehungsberechtigte wirken sie über die Kommunikation oder über entsprechende Verhaltensweisen, Geboten und Verboten von außen auf das Kind (auf die Persönlichkeit?) ein. Der Sprachgebrauch ist „Sie oder er motiviert das Kind, mutig respektive vorsichtig zu sein“. Vorsichtige oder mutige Handlungen werden belohnt oder bestraft. Ob etwas belohnenswert ist oder nicht, ist dabei eine sehr persönliche Ansicht.  

Bewertung und Belohnen oder Bestrafen ist ein ganz natürlicher Prozess. Kleinkinder und Kinder werden durch die elterlichen Erfahrungen und deren Einstellungen zu Veränderungen z.B. geprägt. Viele Elternteile haben selbst wenig eigene positive Erfahrungen mit Veränderungen gemacht. Viele von ihnen haben in der Arbeit schlechte Referenzerfahrungen gesammelt und dadurch diffuse Ängste und Unsicherheiten entwickelt. Diese vermitteln sie ihren Kindern, unbewusst. Das geschieht einfach über die Art und Weise wie sie sprechen oder sich verhalten. 

Als Anwenderin des intrinsischen Motivationsansatzes gehe ich erstens davon aus, dass Eltern dadurch Charakterzüge wie Ängstlichkeit, Schüchternheit, Unsicherheit etc. bei den Kindern verstärken können. Wegerziehen oder davon „befreien” können sie das nicht, auch wenn sie es gerne tun würden.   

Ich gehe zweitens davon aus, dass Eltern ihre Kinder dabei unterstützen können, jede Charaktereigenschaft, auch die vorgenannten, zu einer Stärke zu entwickeln. So dass sie ihr Leben optimistischer und stabiler meistern können. Meine Arbeitsthese lautet „Es gibt keine Schwächen, es gibt nur Stärken im falschen Kontext“. Das hat niemand anderes als Eckerhard von Hirschhausen sehr schön in seinem Pinguin-Video beschrieben. 

Ich bin davon überzeugt, dass wir trotz der externen Einflüsse und mit Blick auf unsere Zukunft, Zuversicht für das Morgen schaffen können. Unsere Zukunft ist aktuell dabei, sich ungeplant (Covid19), radikal (Digitalisierung) und zerstörerisch (Klima) zu verändern. Tatsächlich ist wohl eine umfassende Transformation in allen Lebensbereichen im Gange. Genau diese Komplexität macht Zukunft zu dem Kontext, über den wir mit jungen Menschen sprechen müssen! Und nicht nur mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ich z.B. spreche gerne mit Autoritäten, mit Unternehmern und Führungskräften, die das Potenzial für unsere Zukunft heben wollen.   

Mein Anliegen ist es, hier unter Wissenswertes insbesondere mit Ihnen, den Entscheidern, in Kontakt zu kommen. Das Wissen um die intrinsische Motivation hilft Ihnen, dass Sie bewusst Rahmenbedingungen schaffen, die Sie und andere brauchen, um sich motiviert zu fühlen. Wer sich nicht gut fühlt, lebt einen Teil der eigenen Persönlichkeit nicht und wird dadurch demotiviert sein. Jede Transformation wird umso herausfordernder.

Wenn Sie mehr wissen wollen, wie Sie sich und anderen besser vertrauen können, was Sie überhaupt brauchen, um vertrauen zu können, dann lesen Sie im nächsten Blog weiter oder nehmen Kontakt auf.