Menschen reden nicht über Angst (3/6)

Angeregt von einem Post auf LinkedIn versuche ich mit diesem Impuls, die empirische, intrinsische Motivationsforschung mit dem Thema Angst in den Unternehmen zusammenzubringen. Ich denke, es sind wertvolle Impulse zur Auseinandersetzung mit dem Thema. In diesem Post wurde verallgemeinernd festgestellt, dass die Menschen nicht über ihre Angst sprechen.  

Nach dem intrinsischen Ansatz ist Angst – Ängstlichkeit – ein Persönlichkeitsmerkmal, welches wir nicht beliebig an- oder ausschalten können. Genauer gesagt, verbirgt sich dahinter die Angst vor der Zukunft, mit der intrinsischen Motivation, Risiken in der Zukunft abzuwenden. Dabei verfolgen die Menschen „nur“ das Ziel, eine emotional stabile und sichere Zukunft zu schaffen. Was daran ist eigentlich falsch oder verkehrt!?    

Veränderungen wie eine geplante digitale Transformation oder eine ungeplante Krise, die zu Veränderungen führt, sind starke Auslöser für die Angst um die eigene Zukunft, die eigene Existenz. Kommt dann, wie es aktuell geschieht, beides zusammen, verstärkt sich das Gefühl. Die Berichterstattung tut ihr Übriges. 

Angst um die Zukunft/Existenz wirkt hemmend, ver- und zerstörend und, sie ist sogar ansteckend, wenn wir nicht adäquat reagieren. Adäquat meint, mit Blick auf das Bedürfnis dahinter: auf das eigentliche Ziel, die emotionale Stabilität herzustellen bzw. anders formuliert, Risiken zu vermeiden.

Führung 
Tatsächlich sprechen viele Persönlichkeiten mit Führungsaufgaben nicht über ihre Angst. Sie sind risikobereiter, optimistischer, trotzen den Widrigkeiten und nehmen Herausforderungen, die in den Unwägbarkeiten liegen, super gerne an. Sie begegnen ihr mit der Haltung „Die Herausforderungen wollen gemanagt werden!“. Das ist auch ein Grund dafür, warum sie in Führungspositionen sind oder etwas eigenes unternehmen.  Sie sprechen nicht über Angst, denn sie tragen diese Sorgen vor instabilen, unsicheren Verhältnissen und Risiken einfach nicht in sich! Sie verfolgen das Ziel, Herausforderungen anzunehmen und Chancen zu nutzen. Auch hier stellt sich die Frage, ist das richtig oder nicht so gut? 

Ein anderer Teil der Führungskräfte entscheidet sich dafür, die Dinge in die Hand zu nehmen. Sie managen, gestalten, nehmen Einfluss und sind sich selbst sicher, das Problem zu lösen. Die Angst/Sorge hinsichtlich der Zukunft, die sie tatsächlich haben, können sie entweder integrieren oder vielleicht sogar organisieren. Was sie nicht tun können, ist diese zu ignorieren. Nach außen lassen sie sich nichts anmerken, aber im Inneren arbeitet es. 

Schwierig wird es allerdings, wenn sie von außen so begrenzt, so zur Machtlosigkeit verdammt werden, wie aktuell durch die Politik. Dann wirkt sich gefühlte Ohnmacht negativ auf das Bedürfnis, die Zukunft sicher zu gestalten, aus. Doch, dieser Teil der Führungskräfte spricht nach wie vor nicht über ihre Ängste, denn zu oft herrscht die Einschätzung, dass sie dadurch den Respekt von Kollegen und Mitarbeiter verlieren.  

Ist das richtig, verlieren sie den Respekt? Nach meiner Einschätzung verlieren sie vor allem an Sinn in dem, was sie tun und, viele verlieren ihre Gesundheit! Denn wohin das führen kann, erleben die Kollegen der Psychologischen Berufe mit der Zunahme ausgebrannter Manager.

Was wäre anders, hätten wir eine andere Einschätzung davon, was Führungskräften Respekt bringt. 

Wenn wir über „Angst“ sprechen, ist es wichtig, Angst als Zustand zu differenzieren und genauer zu begreifen! In dem Sinne, dass wir die dahinter liegende Motivation (er)kennen und verstehen. Das bedeutet für Führungskräfte nicht, eigene Sorgen oder Ängste oder Unsicherheiten in den Fokus zu stellen, sondern vielmehr die dahinter liegenden Stellschrauben zu kennen und zu nutzen. Das geht! Sehr einfach sogar, sehr systematisch und objektiv mit validen Analysen*. Im Ergebnis finden sie individuelle Lösungen. Es sind keine one-fits-all Lösungen, denn das gibt es nicht.  

Wie diese Existenzangst verbindet oder sogar trennt, das erfahren Sie nachfolgend, denn die Lösung der Probleme unsere Zukunft ist von der Gesprächsbereitschaft und Offenheit aller abhängig. Wir sollten lernen, was uns eint und was uns trennt.

Wenn Sie interessiert sind, diese Stellschrauben zu identifizieren, nehmen Sie Kontakt auf.